SAZZeichen - Ausgabe 54: Juni 2021 | mit Jahresbericht 2020

12 Bericht zum Geschäftsjahr 2020 Umso erfreulicher ist deshalb, dass unter all diesen erschwerten organisatorischen und be- triebswirtschaftlichen Bedingungen das Gesamt- betriebsergebnis – trotz der Pandemie und der auch im SAZ Burgdorf teilweise abgeschwächten Auftragslage in den Werkstätten im Frühjahr in den Bereichen Ausrüstung und Montage (z.B. wegfallende Verpackung, Werbeflyer, Aufträge Gastrobranche) – das zweite Jahr hintereinander positiv ausfiel. Dies unter Berücksichtigung von punktuellen Einsparungen sowie von höherem Sachaufwand für die zusätzlichen Schutzmass- nahmen und weiteren Sonderfaktoren. Die Nachfrage nach unseren Angeboten verlief im Übrigen nach den letzten «Wachstumsjahren» stabil auf mehr oder weniger ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Nebst dem erwähnten Rückgang von Aufträgen aufgrund der allgemeinen Wirt- schaftskrise in den Werkstätten, bildete die HPS mit einer weiteren Steigerung der Schülerzahlen und den entsprechend verrechenbaren Kalden- dertagen für die Sonderschule ein erfreuliches Gegengewicht. Das positive Gesamtergebnis rührt zudem auch daher, dass mit dem Kanton im 2019 für 2020 erfreulicherweise kostendeckendere Tarife ausgehandelt werden konnten. Mit dem Plus von CHF 81‘000.- (siehe Erfolgsrech- nung) ist das SAZ Burgdorf daher nach wie vor auf gutem Weg, segelt aber betriebswirtschaftlich weiterhin sozusagen «hart am Wind» und ist auch künftig stark gefordert, sowohl Personal- als auch Sachaufwand mit der Ertragsseite in guter Balance zu halten. Die betriebswirtschaftliche Herausforderung bleibt deshalb für den gesamten Betrieb in Zukunft bestehen, dies insbesondere vor dem Hintergrund künftig anstehender Pro- jekte sowie der Veränderungen im regulatori- schen Umfeld des Kantons (Subjektfinanzierung, Revision der Volksschule REVOS). Mit grosser Freude dürfen wir zudem vermelden, dass die Solidarität unserer Spender*innen in der Krise gleich hoch geblieben ist wie in den vergan- Gesamtbetrieb Das Jahr 2020 war im SAZ Burgdorf – wie andern- orts auch – geprägt durch Corona. Dabei bestand aufgrund des breiten Angebots unserer Instituti- on und der infrastrukturellen Begebenheiten mit mehreren Standorten die grosse Herausforderung darin, mit dem erforderlichen Schutzkonzept den Gesamtbetrieb sozusagen zu entflechten, damit interne und externe «Personenflüsse» getrennt und alle jugendlichen und erwachsenen Schü- ler*innen, Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen der Werkstätten, der Hauswirtschaft und Infra- struktur und in den Ateliers sowie das gesamte Personal im Tagesbetrieb geschützt werden konnten. Dies erhöhte zunächst einmal den Raumbedarf, der zum Glück am Einschlagweg zur Verfügung stand. Zudem benötigte es zahlreiche betriebliche Umstellungen (z.B. die Umwandlung des Hallenbads in einen Speisesaal für die HPS, die teilweise räumliche Neuorganisation der Werkateliers, der Werkstätten, der HPS und von Assistenzdiensten). Der Stiftungsrat, die Ge- schäftsleitung und alle Beteiligten waren enorm gefordert, kurzfristig und unter gleichzeitiger Fürsorge mit Fokus auf das Wohl aller die richti- gen Massnahmen zu treffen. Externe und teil- weise traditionelle Veranstaltungen wie z.B. der beliebte alljährliche SAZ-Märit, der nebst viel Freude für alle Mitwirkenden und Teilnehmenden immer auch einen namhaften «Zustupf» in die Kasse bringt, fielen dem Virus ebenso zum Opfer wie andere betriebsinterne Veranstaltungen und Ausflüge (z.B. die Landschulwoche der HPS). In der Verwaltung wurde teilweise sogar Home Office im Rahmen des betrieblich möglichen eingeführt. Kurzum, das Jahr 2020 war und ist ein unvergess- liches Jahr, das viel Geplantes und Angedachtes zurückwarf und den Fokus plötzlich auf vorher nie Denkbares richtete. Hinzu kam als weitere Her- ausforderung, dass Direktor Thomas Ruprecht nach etwas mehr als fünf Jahren seinen Weggang auf Ende Jahr ankündigte, um eine neue berufli- che Herausforderung anzunehmen.

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