SAZZeichen - Ausgabe 56: April 2023 | mit Jahresbericht 2022

10 Wohngebäude «Sunnematte» Auslagerung, Umbau und Einzug in das neue «alte» Zuhause Interviews mit Amir Gadalla (Betreuungsperson) und mit Matthias Schwarzenbach (Bewohner) Was ging dir durch den Kopf, als es hiess, du musst für ein Jahr umziehen? Amir: Bei den Bewohnenden hat das Unsicherheit und Angst ausgelöst, wie das funktionieren soll. Die Übergangslösung wurde erst sehr kurzfristig bekannt. Es wurde ruhiger, als der neue Ort klar war und die Wohnungen bezogen werden konnten. Die schönen neuen Wohnungen an der Thunstrasse haben es den Bewohnenden einfacher gemacht. Matthias: Vor dem Umzug war ich nervös und wusste nicht, was mich erwartet. Meine vorübergehende Wohnung lag direkt an der Hauptstrasse, ich musste mich zuerst an den Verkehr gewöhnen. Das hat sich aber schnell gelegt. Nachdem ich eine Weile in der Wohnung gelebt hatte, ging es mir gut. Was hat dir Sorgen gemacht? Amir: Aus einem Betreuungsteam an einem Standort wurde ein Team an zwei Standorten. Die Zeit- und Dienstanpassungen waren zu Beginn unklar. Den neuen Bedürfnissen an die zwei Standorte mussten wir gerecht werden. Zum Glück konnten wir eine neue Kollegin einstellen. Matthias: Ich hatte einfach ein mulmiges Gefühl im Hinblick auf das Neue und Unbekannte. Wie war das vergangene Jahr an der Thunstrasse / im «Landhaus» für dich? Amir: Die Beratung und Betreuung im «Landhaus» waren einfacher, da alle zusammen in einem grossen Gebäude waren. An der Thunstrasse lebten die Bewohnenden in eigenen Wohnungen. Für das Team war die Begleitung in den zwei Häusern aufwendiger. Schön war, dass die Bewohnenden Kontakt mit anderen Mieter*innen aufgebaut haben. Es gab dort einen Aufenthaltsraum für alle Mieter *innen und dieser wurde gerne genutzt. Es wurde miteinander gespielt und gefestet, es fand schnell eine Integration statt. Matthias: Mir hat sehr gefallen, dass so gute Beziehungen zu den anderen Mieter*innen an der Thunstrasse aufgebaut werden konnten. Es gab einen Kaffeetreff, da habe ich sehr gerne teilgenommen. Mit einigen Mieter*innen wird der Kontakt auf alle Fälle weitergehen. Hast du etwas vermisst? Amir: Der Umstand, dass alle Bewohnenden in einem Haus leben und die Gruppenabende sowie die Freizeitaktivitäten gemeinsam gestalten, fehlte mir. An den Wochenenden wurde zwar zusammen gegessen, für mich war es aber nicht mehr so wie vorher. Vieles fand zwischen Türe und Angel statt. Matthias: Nein, mir hat es an nichts gefehlt.

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